Nach einer längeren eher wechselhaft winterlichen Periode zog ein Frontensystem über Mitteleuropa, dass einen ersten Frühlingsgruß binnen weniger Stunden ein tiefwinterliches Ende bereitet hatte.
Die Warmfront
Am Abend des 29. Jänners kam die Warmfront des Tiefdruckgebietes an. Schön zu erkennen am Video, wie die kalte Nebelluft immer weiter Richtung Boden gedrückt wurde und mit dem durchgreifen des stürmischen Westwindes plötzlich die Nebelschwaden verschwunden sind und die Sicht klarer wurde.
Wie typisch für das Einsickern der warmen Luft der Warmfront, gabs danach Regen und am nächsten Tag folgte schönes Wetter. Westwind Sturm im Warmluftsektor und Sonnenschein sind klassische Begleiterscheinungen.
In obiger Grafik ist das Eintreffen der Warmfront mit einem plötzlichen Temperaturanstieg, lebhaftem aufleben des Westwindes und abruptem Ende des Luftdruckabfalls deutlich erkennbar.
Die Kaltfront
Kurz darauf folgte die Kaltfront. Diese zog in einer selten im Winter gesehenen Ausprägung übers Land. Denn aus Norden kommend, formierte sich eine Böenfront, die den plötzlichen Temperaturabfall um über 10°C mit heftigem Schneefall mit sich brachte.
Böenfront im nördlichen Niederösterreich
Vor allem an der Animation ist klar ersichtlich, wie diese Druckwelle aus Norden einen Wetterumschwung gebracht hat.
Ebenso die Radaranimation zeigt schön wie die scharfkantige Kaltfront, von Tschechien kommend, über den Osten Österreichs gezogen ist.
Die Temperaturkarte der Luftschicht in einem Drucklevel von 850hPa (ca 1500 müNN) zeigt den massiven Temperaturgradienten dieser Front.
Blickt man etwas weiträumiger auf das Wettergeschehen wird der Übeltäter schnell ersichtlich. Denn ein Tief über Westrussland hat diese markante Kaltfront Richtung Mitteleuropa geschickt.
Schlusswort
Selten kommt es vor, dass die Fronten eines Tiefdruckgebietes im Winter so deutlich ausgeprägt übers Land ziehen. Allerdings zeigt dieses Paradebeispiel, dass es auch im Winter sehr turbulente Wettererscheinungen geben kann.
Zum Abschluss ein kurzes Video vom heftigen Schneefall, den diese Kaltfront gebracht hat. Nur 6 Stunden nach sonnigem Frühlingswetter bei +10°C!