Mögliches großes Hochwasser vom 13. bis 16. September 2024

Nach einer längeren Pause, die ich der Arbeitswelt und dem erfolgreichen Fortlauf meines Studiums gewidmet habe, haben mich nun die aktuellen Wetterkarten zur Wiederbelebung dieses Blogs veranlasst!

Allgemeine Parameter

Nach dem Rekord – Hitzesommer –>LINK<– der letzten Monate sind die Meere stark überhitzt. Dadurch kann das stark überhitzte Meer sehr viel Wasser verdunsten, da in den kommenden Tagen kalte Luft aus dem Norden über Europa zieht. Dieser Wasserdampf wird in Form dicker Regenwolken über Mitteleuropa ziehen und ungewöhnlich intensive Niederschläge bringen.

Abweichung der Meeresoberflächentemperatur vom langjährigen Mittelwert.
Quelle: https://kachelmannwetter.com/at/ abgerufen am 9. September 2024

Langfristiger Trend


Der Jetstream, das Starkwindband im oberen Teil der Troposphäre, schlängelt sich in Mäander um den Globus und während in seinen Wellenbergen Hochdruckgebiete eingelagert sind, befindet sich im Wellentrog Tiefdruck.

Einer dieser Tröge des Jetstreams zieht in den kommenden Tagen über Westeuropa und ein Tiefdruckkern tropft ab. Dabei etabliert sich eine blockierte Wetterlage und der Tiefdruckkern setzt sich über Mitteleuropa fest. Dadurch sind über einen längeren Zeitraum gleichbleibende Luftströmungen zu erwarten, die laufend die Feuchte gesättigte Luft aus dem Mittelmeerraum Richtung Mitteleuropa transportieren.

Die Animation zeigt die Verteilung der Hoch und Tiefdruckgebiete über Europa und zeigt den blockierten Tiefdruckkern zu beginn der kommenden Woche.
Quelle: https://kachelmannwetter.com/at/ abgerufen am 9. September 2024

Dieses Abtropfen ist auch an der Position des Jetstreams zu erkennen, wobei die Lage nach dem Wochenende kein eindeutiges Muster ergibt. Somit ist eine langfristige Prognose noch mit Unsicherheiten behaftet.

Diese Animation zeigt die Windbänder in der mittleren Troposphäre und zeigt den blockierten Trog über Europa zu Beginn des zweiten September Wochenendes.
Quelle: https://kachelmannwetter.com/at/ abgerufen am 9. September 2024

Allerdings zeichnen die Wettermodelle bis zum Beginn der kommenden Woche ein eindeutiges Bild. Durchwegs 200 bis sogar über 400mm Niederschlag werden berechnet. Dies stellt sämtliche Prognosen für Hochwasserereignisse der letzten Jahre weit in den Schatten und zeigt eindeutig, dass das derzeit vorliegende Wettersetup eine sehr hohes Gefahrenpotential mit sich bringt.

Eine ausführliche erste Prognose zu diesem Ereignis mit Erklärungen gibt es bei Severe Weather Europe:

https://www.severe-weather.eu/global-weather/marine-heatwave-rainfall-autumn-september-2024-severe-weather-flooding-cold-blast-mk/

Solche Wetterlagen treten durch die Klimaerwärmung immer häufiger auf und zuletzt wurde Mitteleuropa im Sommer 2021 von verheerenden Überflutungen heimgesucht.

Vergleich zur Flutkatastrophe 2021

Die Position des Tiefdruckwirbels ist für solche Wetterextreme entscheidend und die Vergangenheit hat gezeigt, dass so genannte Vb-Tiefs blockiert über Mitteleuropa schwerste Überflutungen mit sich bringen, wie zum Beispiel das Starkregentief Bernd im Juli 2021.

Vergleich von Bernds Tiefdruckkern im Juli 2021 und der aktuellen Entwicklung.
Quelle: https://kachelmannwetter.com/at/ abgerufen am 9. September 2024

Zum Abschluss der ersten Vorschau, möchte ich meine Abschlussarbeit vorstellen, die genau dieses Thema zum Auftreten von außergewöhnlichen Starkregenereignissen, mit dem Fallbeispiel des Starkregentiefs Bernd im Juli 2021, behandelt.

Im Rahmen dieser Arbeit werden Entstehung und Entwicklung solcher Wetterlagen sowie die Methoden zur Niederschlagsmessung, Datenauswertung und einige Wetterparameter zur Beschreibung dieser Ereignisse beschrieben. Anhand von zwei durch das Starkregentief Bernd im Juli 2021 ausgelöste Starkregenereignisse, wie den beiden in Wien und dem Mostviertel in Niederösterreich, werden die Auswirkungen dieser Wetterlage detailliert dargestellt. Es wird erörtert, dass die Zunahme und Intensivierung von Extremwetterereignissen, so wie auch Starkregenereignissen, durch den Klimawandel physikalisch begründet ist. Dabei wird betont, dass die Unsicherheiten in den Modellen und historischen Daten definitive Aussagen erschweren. Dennoch gibt es erste qualitative Forschungsansätze wie die Attribution Science, die versucht, genauere Aussagen über den Einfluss der Erderwärmung auf bestimmte Naturphänomene zu machen.

Allerdings ist im aktuellen Fall klar hervorzuheben, dass das Starkregenereignis anders ablaufen wird als das Starkregentief Bernd und auch großräumigere Folgeerscheinungen zu erwarten sind. Aus diesem Grund wird ein detaillierter Ereignisablauf folgen, sobald die Wettermodelle ein eindeutiges Bild zeichnen.

Updates folgen …
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