Nachdem Mitte März 2018 zum Frühlingsbeginn einmal mehr Dauerfrost und Schneefall im gesamten Land vermeldet wurden und schon in der vorigen Analyse zur Kältewelle ende Februar näher auf diese Wetterlage eingegangen wurde, möchte ich diesmal mehr auf die fotografischen Highlights eingehen.
Hier hab ich mir von meiner Facebookseite das Bild mit den meisten Likes von diesem Winter ausgewählt.
Alles begann Anfang Dezember, als es bei Werten um den Gefrierpunkt sehr stark geschneit hat und wie schon laut Wetterkarten erwartet, ein paar Zentimeter Schnee fielen. Am nächsten Morgen beschloss ich eine Fototour bei Sonnenaufgang auf den Wilhelminenberg zu machen, was sich als sehr gute Entscheidung herausgestellt hatte.
Überwältigt von der Stimmung habe ich an diesem Tag viele Fotos geschossen, jedoch eines, hatte wirklich Potenzial noch viel besser zu werden.
Am Anfang, wie bei vielen “Out of Cam” – Raw Files sah es noch eher unspektakulär aus und zeigte bei weitem nicht die Stimmung, die in diesem Moment war. Allerdings kann man da im Lightroom schon sehr viel nachhelfen und es besteht die Möglichkeit sehr viel rauszuholen.
Im Weiteren möchte ich etwas näher auf die Bearbeitungsschritte eingehen, da diese bei sehr vielen Bildern immer sehr ähnlich ablaufen und auch ein bisschen meinen Workflow wiederspiegeln.
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- Grundeinstellungen
Wie schon der Name sagt, ists wichtig sich als erstes den Grundeinstellungen zu widmen und hier erzielt man auch schon die größten Effekte.
Als Erstes wird der Weißabgleich bearbeitet, um eine möglichst neutrale Farbe aufs Bild zu bekommen und eventuelle Falsch-Tönungen zu korrigieren. Hier kann allerdings auch bei Bedarf die Farbtemperatur anpasst werden, falls eine gewisse Stimmung gezielt erzeugt werden soll.
Nachdem das passiert ist, folgen die Helligkeitsanpassungen mittels Belichtungskorrektur und Kontrast, in weiterer Folge werden die Lichter und Tiefen des Bildes angepasst, um dunklere Bereiche heller und hellere Bereiche etwas dunkler werden zu lassen, was einen gewissen HDR Effekt mit sich bringt.
Ein letzter wichtiger Punkt hier ist die Klarheit, die ein Bild “weicher” oder härter” wirken lässt. In diesem Fall habe ich mich für eine weichere idyllische Stimmung entschieden. Für dieses Foto habe ich mich für diese Einstellungen entschieden.
2. Graduationskurve
Der nächste wichtige Punkt in der Bildbearbeitung ist die Graduationskurve. Diese sollte optimalerweise immer eine S-Form annhemen, allerdings eben entsprechend dem Bild. Desto stärker das S ausgeprägt ist, desto kontrastreicher wird das Bild und das kann die gesamte Stimmung zerstören, wenn übertrieben wird. Deswegen hier meist nur leichte Korrekturen.
Um wirklich perfekte Ergebnisse zu erzielen, sollte immer das Histogramm zu Rate gezogen werden. Dieses findet sich ganz oben in den Einstellungen.3. Farbe/HSL
In diesem Bereich können gezielt bestimmte Farbbereiche verändert werden, was zum Teil sehr intensive Effekte hervorrufen kann. In diesem Beispiel habe ich mich allerdings nur auf den Himmel beschränkt, um hier das Blau etwas hervorzuheben.4. Teiltönung
Hier in diesem Abschnitt kann man die Farbtönung für die helleren und dunkleren Bereiche voneinander getrennt bearbeiten. In diesem Fall konnte ich in diesem generell eher kühlern Bild, das warme Licht der aufgehenden Sonne an diesem Tag noch besser hervorheben.5. Schärfe
Nach den wichtigsten Farb- und Kontrasteinstellungen folgen nur noch zwei wichtige Schritte, zum einen das sogenannte “Nachschärfen”. Diese Funktion ist im Lightroom sehr gut gelöst, da man hier mit wenigen Klicks das ISO-Rauschen der Kamera enorm reduzieren kann.
6. Kamerakalibrierung
Sozusagen ein Pro – Tipp ist der Regler der Primärwerte Blau der Kamerakalibrierung. Grundsätzlich kann man hier als erste Vorentwicklung sehr viel aus einem Foto rausholen, allerdings hat man hier nach einer gewissen Bearbeitung noch die Möglichkeit etwas mehr dieses gewisse Etwas aus einem Bild raus zuholen.
- Grundeinstellungen
Nach all der Theorie bin ich euch natürlich noch das Endergebnis schuldig, was schon dem finalen Bild sehr ähnlich ist und die Stimmung des Morgens gut zeigt.
Allerdings kann auch hier mit wenigen einfachen Schritten etwas mehr Stimmung gemacht werden, wobei hier Photoshop benötigt wird. In diesem Fall habe ich ganz einfach mit dem radialen Weichzeichner die Sonnenstrahlen deutlicher gemacht und mit der Tonwertkorrektur den Kontrast wieder zurück geholt, da dieser mit diesem Weichzeichner verloren geht.
Nach diesen paar einfachen Bearbeitungsschritten war dieses Bild fertig und hier das Endergebnis
Insgesamt benötigt die gesamte Bearbeitung nur wenige Minuten, allerdings steckt da sehr viel Erfahrung dahinter und für jedes Bild sind die Werte in den einzelnen Bearbeitungsschritten anders. Es lassen sich selten auf zwei unterschiedliche Bilder unterschiedlicher Serien, die gleichen Bearbeitungsschritte anwenden. Zwar ist es möglich ähnliche Bilder aus einer Serie gleich zu bearbeiten, allerdings können so gut wie nie die Einstellungen eines Bildes in einem anderen ein vollkommen zufriedenstellendes Ergebnis bringen. Im Laufe der Zeit werde ich in weiteren Beiträgen auf die einzelnen Einstellungen näher eingehen und was diese bewirken.